PM: Grünen wollen statt Amtsdeutsch künftig einfache Sprache

Pressemitteilung Anträge der Fraktion
Pressemitteilung Anträge der Fraktion

Obertshausen (ger, 01.06.16) – Bündnis90/Die Grünen setzen sich für die politische Teilhabe aller Menschen ein. Deshalb bringt die Fraktion einen Antrag zum Thema „einfache Sprache und barrierefreie Kommunikation“ in die nächste Stadtverordnetenversammlung ein.

Konkret geht es darum, dass die Verwaltung beauftragt wird zu prüfen, welche städtischen Formulare, Ratgeber, Broschüren oder sonstigen Informationen mit zusätzlichen Erklärungen in einfacher Sprache versehen werden können, damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen, kranke oder ältere Menschen diese besser verstehen können.

Referenz ist das Modellprojekt „Barrierefreie Verwaltung“ in Wiesbaden, bei dem sich die Stadtverwaltung dort im Rahmen des Aktionsplanes des Landes Hessen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention drei Jahre lang mit dem Thema „Barrierefreie Bescheide“ auseinandergesetzt und ein Fortbildungskonzept für Mitarbeitende zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung im Umgang mit Menschen mit Behinderung entwickelt hat, das nun umgesetzt wird. Dies wünschen sich die Grünen in entsprechend kleinerem Rahmen auch für Obertshausen. Dazu fordert die Fraktion die Verwaltung auf, dass auch bei der anstehenden Neugestaltung der städtischen Homepage auf „barrierefreie Kommunikation“ geachtet werden soll. Diese wird im Behindertengleichstellungsgesetz eingefordert und sieht u.a. eine entsprechende grafische Gestaltung für Menschen mit Sehbehinderungen und auditive Hilfsmittel für Sehbehinderte und Analphabeten vor. Aber nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen sollen die geforderten Erklärungen zu Bescheiden, Ratgebern und anderen Informationen in leichter Sprache zugutekommen, erläutert Oliver Bode. Auch Menschen mit Migrationshintergrund sollen davon profitieren. So könnten sich die Grünen auch vorstellen, dass innerhalb der Verwaltung und in städtischen Einrichtungen wie Bibliotheken künftig mehr mit Bildern und Piktogrammen als mit Beschriftungen gearbeitet wird. Welche Bereiche dafür geeignet sind und welche Formulare und Informationen zusätzlich in einfache Sprache übertragen werden können, soll die Verwaltung klären, erklärt Katy Walther im Sozialausschuss. Der Antrag wurde dort von allen Fraktionen wohlwollend aufgenommen und die Grünen hoffen auf eine breite Zustimmung in der Stadtverordnetenversammlung am 9. Juni.