Antrag: Obertshausen wird „Fairtrade-Stadt“ (Version 2)

Fairtrade-Kaffee gibt es schon in vielen Supermärkten

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen stellt einen Antrag in der Stadtverordnetenversammlung zum Thema „Fairtrade“.

Beschlussempfehlung:

Die Stadt Obertshausen informiert die Firmen/Gewerbetreibenden in unserer Stadt über die Aktion „Fairtrade-Town“. Sollten Firmen/Gewerbetreibende an dieser Aktion Interesse haben, dann unterstützt die Stadt Obertshausen (Wirtschaftsförderung) dies und wirbt für die Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe für Fairtrade-Produkte. Die Ergebnisse und weiteren Schritte werden im Fachausschuss vorgestellt und diskutiert.

Begründung:

Seit 1992 vergibt der Kölner Verein „TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt“ in Deutschland das Fairtrade-Siegel an Produzenten, die nachweislich auf Kinderarbeit verzichten, gerechte Arbeitsbedingungen schaffen und Löhne zahlen, die ein Leben in Würde ermöglichen. Fairer Handel ist somit ein wirkungsvolles Instrument der globalen Armuts- und Fluchtursachenbekämpfung. Mehr als 1,66 Millionen Beschäftigten auf Plantagen und Kleinbauernfamilien in 75 Ländern profitieren derzeit weltweit von den Vorteilen des Fairen Handels.[1] Und auch in Deutschland entscheiden sich immer mehr Verbraucher für qualitativ hochwertige und Mensch und Umwelt fair hergestellte und gehandelte Produkte.

Hier können auch Kommunen einen Beitrag leisten: Die Auszeichnung „Fairtrade-Town“ durch den unabhängigen Verein „TransFair“ verleiht Obertshausen nicht nur ein positives Image, sondern rückt zugleich auch die Themen fairer Handel und Migration in den Fokus der Bürgerinnen und Bürger. Von den 13 Kreiskommunen sind derzeit Hainburg, Neu-Isenburg und Langen als „Fairtrade-Gemeinden“ zertifiziert. Der Kreis Offenbach hat sich auf Empfehlung des Kreisausschusses um den Titel „Fairtrade-Kreis“ beworben (Kreistagsbeschluss vom 8.2.2017).

Folgende Kriterien sind hierfür zu erfüllen:[2]

  1. Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, dass der Titel „Fairtrade-Stadt“ angestrebt und bei Bewirtungen im Rathaus Fairtrade-Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel angeboten wird.
  2. Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe mit mind. drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
  3. Mindestens fünf Einzelhandelsgeschäfte und drei Gastronomiebetriebe bieten in Obertshausen Produkte aus fairem Handel an.
  4. Kirchengemeinden, Schulen und Vereine unterstützen die Aktion und bieten Fairtrade-Produkte an.
  5. Die Medien berichten über die Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“.

[1] Stand Ende 2016

[2] Quelle: www.fairtrade-towns.de