Die Fraktion B90/Die Grünen Obertshausen lehnt die aktuellen Pläne zur Entwicklung eines neuen Gewerbegebiets im „Birkengrund“, südlich der A3, entschieden ab.
Warum wir den Birkengrund schützen wollen
Der Birkengrund ist ein ökologisch und klimatisch wertvoller Raum mit vielfältigen Funktionen für unsere Stadt:
- Frischluftschneise: Das Gebiet sorgt für Luftaustausch und Abkühlung in den dicht bebauten Stadtteilen. Eine Bebauung würde diese natürliche Klimafunktion empfindlich stören.
- Wasserschutzzone: Der Birkengrund liegt in einem sensiblen Bereich für die Grundwasserbildung. Versiegelung gefährdet die Trinkwassersicherheit und den lokalen Wasserhaushalt.
- Naherholung: Für viele Menschen in Obertshausen ist der Birkengrund ein Ort der Ruhe und Natur – gerade in Zeiten wachsender Verdichtung und Sommerhitze.
Unsere Haltung: Verantwortung statt Flächenverbrauch
Trotz dieser Argumente haben andere Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung die Entwicklung eines Bebauungsplans für das Gewerbegebiet im Birkengrund vorangetrieben und durchgesetzt. Wir als Grüne haben diesen Antrag abgelehnt – auch wenn wir wissen, dass wir derzeit keine Mehrheit haben.
Unsere Ablehnung ist kein Nein zur wirtschaftlichen Entwicklung. Es ist ein Ja zu einer nachhaltigen, transparenten und bürgernahen Stadtplanung.
Bürgerbeteiligung ist für uns zentral
Bereits in der letzten Legislaturperiode haben wir gemeinsam mit der SPD eine Bürgerbefragung zum Gewerbegebiet beantragt, um die Menschen in Obertshausen aktiv in die Entscheidung einzubeziehen. Leider wurde dieser Antrag damals von CDU, FDP und BfO abgelehnt.
Wir bleiben dennoch dran. Denn gute Stadtentwicklung braucht Beteiligung, Weitsicht und den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Regionalplan ignoriert – Frischluftfläche wird geopfert
Besonders kritisch sehen wir den Umgang mit dem Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP). In der aktuellen Neuaufstellung sind für den Birkengrund Flächen vorgesehen, die als Frischluftschneise erhalten bleiben sollen – ein klares Zeichen für die klimatische Bedeutung des Gebiets.
Doch statt diese Planung abzuwarten und zu berücksichtigen, wurde bereits jetzt der Bebauungsplan beschlossen. Das bedeutet: Die Bebauung wird vorgezogen, und die vorgesehene Schutzfunktion der Fläche kann nicht mehr greifen.
Für uns ist das ein politischer Taschenspielertrick. Der Magistrat kennt die klimatische Bedeutung des Birkengrunds und hat selbst Vorschläge für den Regionalplan eingebracht. Trotzdem wird die Bebauung durchgedrückt – noch bevor die Stadtverordnetenversammlung über die Regionalplanung entscheiden kann.
Unser Fazit
Der Birkengrund muss erhalten bleiben.
Wir fordern eine ehrliche, transparente und klimaverträgliche Stadtentwicklung – ohne Tricks, ohne Umgehungen und mit echter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.