Pressemitteilung: Kombipackung zum Ausbau A3 ist nicht mehr „vordringlich“

Obertshausen (ger, 21.03.16) – „Diese Meldung zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) ist eine schallende Ohrfeige für all jene, die für den Ausbau der A3 auf acht Spuren sind“, so Grünen-Chef Dr. Klaus-Uwe Gerhardt. Verfechter des Autobahnausbaus versprachen besser fließenden Verkehr, weniger Verkehrsstaus und zusätzlichen Lärmschutz an der Autobahn. Nicht nur die angrenzenden Wohngebiete an der Bieberer Straße, Spessartstraße und Böhmerwaldstraße sind schon jetzt stark durch Lärm und Abgase belastet.

Die Entscheidung des Bundesverkehrsministers zum Bundesverkehrswegeplan ist eine Kombipackung. Zum einen geht es um den Ausbau der A3 zwischen Offenbacher Kreuz und Hanau auf acht Spuren, zum anderen um die Anschlussstelle Obertshausen. Dass ein achtspuriger Ausbau das Leben in Obertshausen angenehmer machen würde, glauben die Grünen nicht. Sorgsamer Umgang mit den letzten Flächen in der kleinsten Gemarkung im Kreis ist der Hintergrund. Vor allem bedeuten mehr Straßen ein größeres Verkehrsaufkommen, mehr Lärm und mehr Schadstoffe für die Einwohner, zulasten der Wohn- und Lebensqualität.

Eine Verlängerung der Beschleunigungsstreifen in Richtung Frankfurt sowie in Richtung Würzburg, macht nach Meinung der Grünen Sinn. Auch eine Optimierung der Anschlussstelle an der L 3117/ Heusenstammer Str. sehen die Grünen ebenfalls als sinnvoll an. Eine Anbindung des Rembrücker Weg an die Umgehungsstraße über einen zweiten Knotenpunkt lehnen die Grünen jedoch ab. „Hiermit würden besonders die Einwohner in Obertshausens Süden noch stärker belastet, was nicht in Kauf genommen werden kann“, merkt Christel Wenzel-Saggel als verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion an.

Für den zunehmenden motorisierten Verkehr machen die Grünen zwei Faktoren verantwortlich. Das ist zunächst die Inbetriebnahme des DHL-Paketverteilzentrums, das größte Postverteilzentrum Deutschlands. Die DHL-Geschäftsleitung versucht die Befürchtungen zu entkräften mit dem Hinweis, dass nur an die Großverteilung gedacht sei, also keine Sprinter den innerstädtischen Verkehr lahm legen. Auch würden die LKW antizyklisch in der verkehrsarmen Zeit fahren. Doch ob dies zutrifft, muss sich noch erweisen.

Vergessen dürfe man freilich nicht die privaten Mobilitätsgewohnheiten. Die Grünen erinnern an das gute Nahverkehrsangebot des ÖPNV. „Die Nutzerzahlen der S-Bahn steigen. Würden noch mehr Pendler mit Bus und Bahn, oder dem Rad zur Arbeit fahren, entschärfte sich die Verkehrssituation zusätzlich. Auch ohne SUV sind die auswärtigen Shoppingmalls gut zu erreichen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind vor Ort auch gut und das Auto stehen zu lassen, ist fürs Klima und die Gesundheit besser“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus-Uwe Gerhardt.