Die Fraktion B90/Die Grünen Obertshausen stellt folgenden Antrag zur Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung:
Beschluss:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:
- Der bislang namenlose Platz im Ortsteil Hausen, an dem sich die Informationstafel H10 des Obertshäuser Geschichtspfads befindet, erhält einen offiziellen Namen.
- Die Stadt wird beauftragt, die beschlossene Benennung offiziell vorzunehmen, durch ein Straßenschild kenntlich zu machen und in Abstimmung mit dem Heimat- und Geschichtsverein eine ergänzende Informationstafel mit Erläuterung zum historischen Kontext aufzustellen.
- Der Magistrat bzw. der Ausschuss für Soziales, Kultur und Bildung (SKB) wird beauftragt, in Abstimmung mit dem Heimat- und Geschichtsverein Obertshausen geeignete Namensvorschläge zu erarbeiten und der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorzulegen.
Begründung:
Während des Zweiten Weltkrieges wurden auch in Obertshausen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter schwierigen und menschenunwürdigen Bedingungen eingesetzt. Im Ortsteil Hausen befanden sich unter anderem Barackenlager, die den vielen Zwangsarbeitern aus dem Osten als Unterkunft dienten. An dem betreffenden Platz, auf dem ein Fachwerkhaus für französische Zwangsarbeiter stand, weist bereits heute die Tafel H10 des Obertshäuser Geschichtspfads auf dieses dunkle Kapitel der Stadtgeschichte hin.
Eine offizielle Benennung des Platzes stellt sicher, dass diese Erinnerung dauerhaft im Stadtbild verankert bleibt. Sie würdigt die Schicksale der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, setzt ein Zeichen gegen das Vergessen und mahnt zugleich, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Durch die Einbindung des Heimat- und Geschichtsvereins wird gewährleistet, dass die Entscheidung im historischen Kontext fundiert getroffen wird und bestehende Elemente der Erinnerungskultur sinnvoll ergänzt werden. Die Verbindung aus Platzname, Geschichtspfad-Tafel und ergänzender Information macht diesen Ort zu einem wichtigen Bestandteil der Erinnerungskultur Obertshausens und bietet zugleich Bürgerinnen, Bürgern und Gästen einen niederschwelligen Zugang zu diesem Teil der Stadtgeschichte